Pflanzfrauen oder Holzhauer! Sowohl Männer als auch Frauen leisteten in der „guten alten Zeit“ Knochenarbeit. Ob im märkischen Forst, der mit schnell wachsenden Kiefern eher als Holzacker zu werten war oder vor allem in der Erntezeit auf den Feldern. Ganz zu schweigen von den Arbeitsbedingungen in den Fabriken und als als Personal in den Haushalten. Dazu kamen Tagelöhner und vor allem Kinder, die dazu verdienen mussten.
Die wenig Begüterten auf dem Lande und in der Stadt führten kein gutes Leben, wie es uns romantisierende Vorstellungen weismachen wollten und wollen. Wir müssen uns lösen von der ländlichen Idylle, die uns eine verklärende (bürgerliche) Literatur und dann Völkische Vorstellungen vorgaukeln. Das sind Kitsch und Lügen aus Salons und braunen Zeiten.
Ein Weg aus den kärglichen Lebensbedingungen hieß damals im 19. Jahrhundert Sozialismus. Die Solidargemeinschaft von Landarbeiter- bzw. Fabrikarbeiter*innen lehnte sich erfolgreich auf gegen Unterdrückung und Ausbeutung. Gemeinsam erkämpften sie kürzere Arbeitszeiten, bessere Löhne ebenso bessere Bildungseinrichtungen sowie das Wahlrecht für Frauen. Über 150 Jahre Sozialdemokratie eben. (gu)